Den Trip nach Cuba haben Skipper und ich gut gemeistert, mit am Anfang viel, viel Wind und zum Schluss vor der kubanischen Küste Windstille, auf etwa halbem Wege einen Meeresrücken und etwas unvorhersehbaren Wellen, hatten wir in den 6 Tagen eine Menge Abwechslung.
In der Marina in Cienfuego angekommen kammen ein Haufen Menschen mit noch viel groesseren Haufen an Papier an Bord, wollten alles sehen, Essen, Gepaeck und durchsuchten das Boot mit einem Drogen- und einem Waffenhund. Nach dem die vormalietaeten geklaert waren gaben sie uns noch den ein auf anderen guten Tip. Alle Cubaner die ich bis jetzt getroffen haben sind freundlich und hilfsbereit. Den Resttag liesen wir ruhig angehen und holten einiges an Schlaf nach. Den naechsten Tag ging es dann auf Stadterkundung, auch Cienfuego ist eine sehr schoene alte Stadt mit vielen Gegensaetzen.
Den 15. machte ich mich dann auf den Weg in die Hemmingway Marina, zur Wylden Swan. Und ja, das war mal wieder eine Typische Fredi Action.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Ich hatte ueber den Hafenmeister ein Taxi fuer den Morgen bestellt, welches auch kam. Ich lud Sack und Pack in den Kofferraum und dachte doch besser noch mal nach dem Preis zu fragen. Es wollte das viefache von dem was ich erwartet hatte und lies auch nicht mit sich verhandeln, also lud ich meinen Kram wieder aus und entschied zu trampen. Denn ich hatte die Info das das hier ueblich und sehr sicher ist. Mein gepaeck allerdings war mehr als ungeeignet. Trampen ist hier ein wenig organisierter. Es gibt am Stadtrand einen Punkt mit einem „Amarillo“ (keine Garantie fuer die Schreibweise). Amarillo heisst uebersetzt gelb, und dementsprechend ist auch der Mann gelg angezogen. Auf dem Buergersteig stehen ungefaehr 30 Menschen, jung, alt, allein und mit Kind und die Autos und Trucks stoppen vor dem Amarillo und der ruft dann laut welche Stadt und wieviele. Daraufhin rennen die Leute dorthin und wer zu erst kommt malt zu erst. Kleines Trinkgeld und ab geht die Post.
Dieses Gewusel schaute ich mir 2 Stunden an und konnte kein Habana heraus hören. Ohne Spanisch war es sehr schwer, doch mit Haenden und Fuessen wurde mir klar gemacht, dass ich zu einem Ort dichter bei solle, von wo aus die Autoban direkt nach Havana fuehrt. Noch spaeter fand ich ein Paerchen die auch in diesen Ort wollten und ich behielt sie im Auge, wenn sie aufspringen, tue ich es auch! Doch lange passierte nichts. Letztendlich quetschten wir uns in einen voellig ueberfuellten Bus. Fuer 1/24 Euro gings eine ganze Zeit durchs Land. Ich sah Reis- und Zuckerfelder, kleine Doerfer, Ananas wurde durchs Busfenster gekauft. Die Frau machte mir klar das wir gleich aussteigen und ich schon mal meine Sachen Richtung Tür bringen sollte, aus dem Bus ging es sofort auf die Ladeflaeche eines Trucks der uns in den Ort an der Autobahn brachte. Dies war der Zielort von den Zwei, ohne sie wuerde ich warscheinlich noch immer in Cienfuego an der Strasse stehen, faszieniert von dem gewimmel. Sie brachten mich noch bis zur Autobahn, dies passierte erst zu Fuß und dann mit Kutsch, und warteten bis ein Auto stoppte. La Habana, Hemingway Marina, gegen ein Trinkgeld nehmen sie mich mit. Ich verabschiede und bedankte mich ganz doll und stieg in ein frostig kaltes Auto. Gefühlte Temp. 10 Grad im Gegensatz zu draußen 25 ist das echt ein Grund den Pullover raus zu holen, was ich auch tat. Die Frau konnte gut englisch wodurch die Komunikation einfacher wurde. Sienahmen mich mit Abendessen zu lokalen Preisen und Abends spaet kamen wir an. Es ist eher ein Wunder das wir das Boot gefunden haben, denn die Marina ist nicht ein Hafenbecken mit Stegen, Nein es ist eher ein Kanalsystem Mit Hotels Und anderen Haeusern zwischen drin. Hallo, hallo, schnaeckchen und ab ins Bett.
Weil ich niemals so viel mitgemacht, so viele Eindruecke und so viel Freundlichkeit erlebt haette!
Hier an Bord habe ich meinen Freiwilligenvertrag unterschrieben, ein schickes Wylde-Swan-Shirt bekommen und ein Bettchen bezogen. Nun heisst es fleißig Namen lernen, kleine Dinge reparieren, die Trainees und Crew kennen lernen und sich in das System an Bord einleben. Einen Nachmittag waren wir in Habana, zwei hatten die Moeglichkeit mit Einheimischen auf einem Markt Gemuese und Fruechte zu kaufen, die wurden alle abgewaschen und lekker Sontags Fruehstueck…
Wahrscheinlich schmeißen wir übermorgen hier unsere Trossen los und machen uns auf den Weg nach Bermuda.